Persönliche Gedanken zu fünf Jahren in den Marschlanden
Aus: Uns Kirch 43,
Frühjahr 2019, Seite 4
Nun sind es tatsächlich schon fünf Jahre, dass ich mit meiner Familie in die Marschlande gekommen bin. Wir leben hier sehr gerne! Und ich nehme meinen pastoralen Dienstauftrag hier sehr gerne wahr.
Am 15.2.2014 startete ich mit einer dreiviertel Pfarrstelle und einem zusätzlichen Dienstauftrag im Umfang einer viertel Stelle. Dieser Dienstauftrag war von Beginn am auf fünf Jahre befristet und sollte dazu dienen, die beiden Gemeindebezirke der längst fusionierten Gemeinde Moorfleet-Allermöhe-Reitbrook besser miteinander in Beziehung zu setzen. Denn vordem war das ja eine unglückliche Struktur in der Pfarrstellenzuteilung.
Nun sollte ich also Pastor für die ganze Gemeinde mit drei Dörfern, zwei Kirchen, zwei Gemeindehäusern, zwei Friedhöfen einem Kirchengemeinderat und so vielem mehr sein.
Diese Aufgabe habe ich gerne angenommen! Und ich bin nach wie vor gerne Pastor in dieser Gemeinde und in dieser Region! Aber es gab auch Veränderungen.
Auch in den letzten fünf Jahren wurde in unserem Kirchenkreis viel über Strukturen diskutiert. Gebäude wurden in den Blick genommen. Standorte wurden kritisch betrachtet. Zahlen wurden erwogen. Zukünftig wird es zu wenige Pastorinnen und Pastoren geben. Und schon jetzt sind nicht alle Pfarrstellen besetzt. Manch Gemeinde muss vakante Stellen überbrücken.
Dabei liegen die Zahlen faktisch offen: 2600 Gemeindeglieder für eine ganze Pfarrstelle. Tendenz wohl steigend. Bei einer Zahl von etwas über 1200 Gemeindegliedern in unserer Gemeinde und den drei Dörfern Allermöhe, Moorfleet und Reitbrook war es folgerichtig, dass die Viertelstelle meines Dienstauftrages nicht verlängert werden würde.
Das ist schade!
Und natürlich war dann die Frage, würden wir bleiben können? Würden wir die Möglichkeit haben, mit einer vollen Stelle in der Gemeinde und in der Region bleiben zu können? Das hatte mich, die Familie und auch den Kirchengemeinderat lange beschäftigt.
Wir als Familie hatten uns entschieden, bleiben zu wollen. Und ich verrichte meinen Dienst hier ausgesprochen gerne.
Was tun? In einem Gespräch mit Pröpstin Murmann und Herrn Soltmann ergab sich dann die Idee zu einem neuen Dienstauftrag in den Vier- und Marschlanden: Dieser Auftrag umfaßt für drei Jahre die Aufgabe, die vielen Trauungen in unseren schönen Kirchen in den Blick zu nehmen. Die Möglichkeiten von Zusammenarbeit auszuloten und an einem gemeinsamen Umgang mit den Trauanfragen in den Gemeinden zu erarbeiten. Und möglicherweise soll dabei in innovatives Zukunftskonzept regionaler Zusammenarbeit exemplarisch aufgezeigt können.
Mal sehen!
Das braucht Zeit. Zeit der Entwicklung und auch ganz konkret: Arbeitszeit. Dafür steht mir ab Februar dann eine viertel Stelle zu Verfügung. Gleichzeitig verringert sich die Zeit für die pastorale Arbeit in der Gemeinde.
Ich muss zukünftig Arbeit reduzieren und Aufgaben abgeben oder sein lassen. Das wird gar nicht so einfach werden. Und es muss sich zeigen, in welcher Struktur das tatsächlich umsetzbar sein wird. Aber ich bin dankbar für die Möglichkeit weiterhin pastoral in der Gemeinde und in der Region wirken zu dürfen.
Und ich bin dankbar für die vielen Begegnungen, das Zusammenarbeiten und das Zusammenleben!
Ihr Pastor Michael Ostendorf
Aus: Uns Kirch 43, Frühjahr 2019, Seite 4
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