Psalm 139

Psalm 139

Dieser Psalm - dieses Lied, dieses Gedicht - begleitet mich seit meiner frühen Jugend.

Da war es für mich persönlich überhaupt nicht leicht und schon gar nicht einfach.

Lieber weg als zuhause. Kleine und große Fluchten.

Allein.

Allein? Allein fühlte ich mich eigentlich nie. Immer irgendwie begleitet. Komisch, aber es war immer etwas da. 

Bei der Konfirmandenfreizeit im Ansverushaus Aumühle gab es einen Ständer mit Schriften, Werbung und Postkarten.  Und auf einer dieser Postkarten stand Psalm 139,5.

„Von allen Seiten umgibst du mich 

und hältst deine Hand über mir!“

Das sprach mir aus der Seele. 

Das wurde mein Konfirmationsspruch, der mich seit dem begleitet. Ich glaube, es vergeht kaum ein Tag, an dem er mir nicht in den Sinn kommt. Dieser eine kleine Satz des Zuspruchs.

Später habe ich mich dann intensiv mit dem ganzen Psalm 139 beschäftigt. Mit dem Menschen, der sein ganzes Leben vor Gott bringt. Der vielleicht sogar vor Gott weglaufen möchte. Ganz weit weg!

Verzweifelt und behütet. Nah und fern. Gewünscht und verleugnet. Aber immer da! Überall!

Von unscheinbaren Anfang an, durch Geburt und Leben hindurch. Und dann wieder hinausgeboren in die neue Gegenwart Gottes.