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Zufall-Kunst: Kreativitätstheorie 2007

04/11/2007

Kreativitätstheorie

Kunst- und Kulturtage 2007

Kunst- und Kulturtage 2007

Bei den Kunst- und Kulturtagen 2007 lautete das Thema der Sonderausstellung „Kreativitätstheorie“.


Kann Kreativität theoretisch sein? Oder eine Theorie kreativ?


Gar nicht so leicht, das zu beantworten. Und so ging ich wieder einmal lange mit den Gedanken an dieses Thema durch den Alltag.


Etwas malen? Einen Text verfassen? Fotografieren?


Was konnte ich machen? Mir fiel nichts ein!


Eine Kombination aus Theorie und Kreativität. Gibt es so etwas? Oder etwas ähnliches?


Schach!


Ein für mich persönlich mit viel Nachdenken verbundenes Spiel. Die Großmeister haben ganze Partien samtalter Züge auswendig drauf. Für manche Varianten gibt es sogar Begriffe. Da scheint vieles festgelegt zu sein. Der Erfolg hängt auch am Wissen um die Kombinationen.


Kreativ wird es, wenn einer entgegen dieser Konvention spielt und Unvorhergesehenes versucht.


Daraus könnte ich doch eine „Kreativitätstheorie“ entwickeln.


Aber wie? 


Beim spielen mit den Kindern kam ich auf Lego. Ein Legoschachspiel sollte es werden. Brett und Figuren aus Legosteinen.


Die Figuren sollten nicht figürlich sein. Also ein Springer kein Pferd, ein Turm kein Turm…


Die Figuren wollte ich mit ihren jeweiligen Spielmöglichkeiten - ihrem Wert - darstellen.


Der Bauer zum Beispiel kann - bis auf zwei Ausnahmen - nur jeweils ein Feld ziehen. Er bekommt vier Steine: 2 schwarze und 2 weiße.


Oder der Läufer. Er kann nur diagonal ziehen.Bekommt also diagonale Linien in seiner entsprechenden Farbe.


So habe ich mir über jede Figur Gedanken gemacht. Die Figuren sollten nicht zu groß werden. Und für das Brett musste es eine entsprechend große Legoplatte geben. Letztendlich musste die Größe dieser Platte dann den Platz für die Figuren vorgeben.


Die Legosteine hatte wird natürlich nicht in ausreichender Anzahl zuhause. Sie mussten gekauft werden. Aber wie viele?


Und so macht ich mich daran, zu überschlagen wie viele Steine ich wohl brauchen würde. Zu teuer sollte das ja auch nicht werden.


Mit dem Überschlag und einer Liste ging ich mit meinen Söhnen in den Legoshop in der Spitalerstraße. Dort die erste Ernüchterung. Schwarze Steine gab es so gut wie gar nicht. Nur die glatten. Diese konnte ich wenigstens für die Platte nutzen.


Für die schwarzen Figuren musste ich dann auf Grau ausweichen.


Alle Steine zusammen sollten in zwei der Legobecher passen. Letztlich haben wir das hinbekommen. Sehr zum Erstaunen der freundlichen Verkäufer. 


„Was soll das denn werden?“ - „Eine Kreativitätstheorie!“


Zuhause ging es dann los: Lego bauen!


Lego-Schach

Impressionen


So weit so gut. Aber wo ist die Theorie?

Die Kreativitätstheorie wollte ich dann anhand eines imaginären Spielverlaufes entwickeln.


Diesen Spielverlauf druckte ich in zwei Heften ab.


Die Gestaltung

Alles zusammen sollte dann als „Mitspiel-Skulptur“ auf der Sonderfläche präsentiert werden.


Dazu kaufte ich bei IKEA einen weißen Tisch sowie zwei Hocker. Einen schwarzen und einen weißen. Dazu einen flauschigen Teppich.


Auf den Tisch hatte das Legoschachspiel ausreichend Platz. Dazu die beiden Hocker auf der jeweils richtigen Seite. Darauf die Hefte.


Nun konnten sich zwei Personen hinsetzen und anhand der Hefte die Kreativitätstheorie nachspielen.


Wie bei meinen Skulpturen des Öfteren wurden sie zuerst als Inventar angesehen. Erst auf den zweiten Blick wurde das Legoschachspiel als Beitrag zur „Kreativitätstheorie“ entdeckt!


Schön aber, dass Kinder einfach so damit gespielt haben und die Figuren richtig erkennen konnten. Das allein hat mir schon echte Freude gemacht!


Dass ich dann aber auch noch den 1.Preis der Sonderausstellung 2007 gewonnen hatte, wurde mir erst klar, als Werner zu mir kam und sagte, ich solle mit auf die Bühne kommen.


Herzlichen Dank für diese Preisverleihung!


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