15 Mein persönlicher Heiligabend
Mein persönlicher Heiligabend: Ich selbst wurde am 24. Dezember 1962 geboren. Am Heiligen Abend also. Kein guter Termin für einen Kindergeburtstag. Und es gab (und gibt) immer nur einmal im Jahr Geschenke. Andere empfanden das immer als ungerecht. So wurde mir immer begegnet, wenn andere erfuhren, dass ich am Heiligen Abend Geburtstag hätte! Mir selbst hat das eigentlich nie etwas ausgemacht. Auch nicht, dass selbst heute immer noch die Reaktion kommt: Oh, ein echtes Christkind!
Die Eltern meiner Freunde waren immer froh, dass bei uns am Vormittag des Heiligen Abends Kindergeburtstag gefeiert worden ist. Dann hatten sie zuhause freie Bahn. Konnten Geschenke einpacken, den Baum schmücken, Essen zubereiten und alles für das Fest vorbereiten. Meine Eltern hatten es da nicht so leicht. Mein Geburtstag stand ihnen irgendwie im Weg. Vielleicht sind sie aus diesem Grund einmal auf die Idee gekommen, alle Kinder zum Abschluss des Kinderfestes zusammen zum Krippenspiel in die nahe gelegene Versöhnungskirche Eilbek zu schicken. Dann waren alle Kinder gut untergebracht und zuhause wurde schnell aufgeräumt und alles für die Bescherung vorbereitet.
So habe ich als Kind viele Krippenspiele gesehen. Und es war immer alles dabei. Egal ob Matthäus- oder Lukasevangelium. Uns Kindern war das auch ganz einerlei. Hauptsache am Ende des Gottesdienstes gab es die weihnachtlichen Kerzen mit Klarsichtplastik-Windschutz! Wir zogen dann „wie die Engel“ mit den brennenden Lichtern von der Kirche durchs Eilbektal. Wenn wir außer Sichtweite der Erwachsenen waren, haben wir damit - verbotenerweise - richtig schön gekokelt!
Dann ging es schnell nach Hause: Gedicht aufsagen, Bescherung, essen - den Karpfen mochte ich nie!!! - weihnachtliche Musik, spielen...
Der nächste Tag - der erste Weihnachtstag - gehörte dann Oma Herta und Opa Willi. Dort traf sich dann die ganze Familie. Oma machte jedes Mal trotz ihrer Erkrankung ein Festessen. Ihr Essen schmeckte mir immer richtig lecker! Geflügelbraten, Kartoffeln, Rotkohl und anderes Gemüse. Eis zum Nachtisch! Nach dem Essen verzogen wir Kinder uns dann. Die Erwachsenen redeten. Irgendwann ging ich dann wieder in die Wohnstube zurück und hörte zu, wenn Opa Willi aus seinem Leben erzählte.
Puh! Nun hast du schon ganz schön viel gelesen und etwas über mich persönlich, die Bibel und Jesus erfahren. Du hast dir eigene Gedanken gemacht, eine Bibelerzählung kennengelernt und weiterführende Informationen bekommen. Für den Anfang ganz schön viel! Oder? Aber du hast es geschafft, klasse!
Fofftein! Wenn du dich etwas ausgeruht hast, geht es weiter.