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Love&Peace
Uns Kirch 36
Liebe Leserin,
lieber Leser,
nun einen Tag nach den Osterfeiertagen komme ich dazu dieses Grußwort zu bedenken. Mitgebracht habe ich ein Foto. Mitgebracht von einem kurzen Luftholen an der Dove-Elbe nach dem Gottesdienst am Ostersonntag in St.Nikolai Moorfleet.
Dort an einem kleinen Häuschen bei der Pferdeschwemme habe ich dieses Motiv entdeckt: LOVE&PEACE - Ein Mann auf einer Schaukel. Mit Hund und Blume, Prinz Heinrich Mütze auf dem Kopf und Blume im Knopfloch. Ruhig, entspannt, Bäuchlein, barfuss.
Tatsächlich vermittelt dieses Bild auf den ersten Blick Ruhe, Liebe und Frieden. Das musste ich knipsen, mit nach Hause nehmen und auf mich wirken lassen. Ja, es strahlt Ruhe aus - auf den ersten Blick! Aber diese Ruhe erscheint mir merkwürdig. Starr die Schaukel. Kein Schwung. Keine Bewegung. Der Mann scheint gar nicht richtig auf dem Brett zu sitzen sondern irgendwie davor. Und das Gesicht scheint gar nicht ruhig sondern eher traurig zu sein. Kein anderer Mensch, ein Hund. Auf den Arm genommen. Festgehalten. Blick in die Kamera? Alles in Schwarz, Weiß, Grau. Nur die Papier-Blume ist rot. Ein Farbklecks.
Das Ende des Osterevangeliums klingt in mir nach:
„Und sie (die drei Frauen) gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten sich.“ Mk.16,8
Die bewegende Erfahrung am offenen, leeren Grab, die Worte des Jünglings hatten sie erschreckt. Furcht hatte sie ergriffen und überdeckt zuerst die Botschaft der Auferstehung - des neuen Lebens. Bewegt und erschreckt! Auf dem Weg und doch unbewegt scheinen die Frauen.
So scheint auch der Mann auf der Schaukel. Wie gern würde ich ihn anschubsen, anstoßen, ihn bewegen. Ihm LOVE&PEACE wünschen. Tief von innen heraus. Bei den Frauen muss die Friedensbotschaft „Friede sei mit euch!“ irgendwann angekommen und wahrgenommen worden sein. Irgendwann hat sie die Liebe des neuen Lebens erreicht. Und sie haben ihre Sprache wiedergefunden. Weitergesagt, dass die Liebe Jesu die Wirklichkeit gegenwärtigen Lebens ist.
Ganz in echt, wie die Kinder sagen würden. Ganz in echt! Nicht allein in einem Streetartbild, nicht in einem alten Text. Ganz in echt, hier und jetzt, wo Menschen sich auf den Weg machen und diesem Jesus Glauben schenken.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Sommerzeit!
Ihr Pastor Michael Ostendorf