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Moorfleet ist das Tor zu den Hamburger Marschlanden. Es gibt noch Gartenbau. Die Stadt ist aber auch sehr nahe an ehemalige Dorf Moorfleet herangerückt.
Zwischen Veddel und Billbrook. Zwischen Kraftwerk, Müllverbrennung und dem Gebiet, wo die Firma Boehringer für einen großen Dioxin-Skandal Verantwortung trägt.
Die Schornsteine der Kupferhütte Aurubis gehören ebenso zum Gesamtbild wie die großen Lagerhallen der Gewerbegebiete Allermöhe und Moorfleet sowie die Schlickdeponie Feldhofe oder der verbliebene 304 Meter hohe Sendemast des NDR in Billwerder-Moorfleet, an dem die Uni Hamburg seit 1995 auch Wetterdaten in unterschiedlicher Höhe erfasst.
Moorfleet hat einen Strukturwandel erlebt. Und dieser Prozess ist noch längst nicht beendet.
Der Titel dieses Buches deutet auf meinen gedanklichen Ansatz hin. Einem Thema und geschichtlichen Persönlichkeiten nähert man sich immer mit den eigenen Erfahrungen. Mit den Kenntnissen, die bereits gesammelt worden sind. Mit den Bildern, die damit verbunden sind. Mit der eigenen Hinwendung und auch mit der eigenen Abgrenzung. Ich mache mich auf die Suche. Und dabei ist mein Blick nicht objektiv. Dessen bin ich mir bewußt. Deshalb ist dieses Buch auch keine wissenschaftliche Lektüre. Es ist eine ganz und gar persönliche Sammlung von Ereignissen und Geschichten, die mit Rautenberg und Sengelmann und mir selbst verbunden sind.
Dieses Buch ist absichtlich assoziativ. Ich versuche meine Gedanken und meine gedanklichen Verknüpfungen darzustellen. Und je mehr ich gelesen, geschaut und gesucht habe desto vielfältiger wurden die Blickwinkel. Desto häufiger gab es Aha-Momente, die obendrein auch noch ganz schön Spaß gemacht haben.
Plötzlich entdeckte ich überall Beziehungen zu Rautenberg und Sengelmann. Plötzlich habe ich viel mehr von Hamburg verstanden. Erlernte Begriffe haben sich neu - und manchmal auch überraschend - mit Leben gefüllt: Erweckung, Rationalismus oder Pietismus aber auch Industrialisierung, Sozialismus, Nationalismus, Staat und Kirche, Bibel und Gesangbuch, Predigt und Gottesdienst sind nur einige diese Begriffe. Mir bekannte Namen haben Gesichter und Lebensgeschichten bekommen.
Diese Spurensuche hat für mich ganz konkret in Moorfleet - Anno 2021 - angefangen. Von hier aus werde ich auch in diesem Buch starten.
In zwölf Tagen bzw. Nächten habe ich Material gesichtet, gesammelt und gesichert. Am 18. Januar habe ich mit dem Schreiben begonnen.
Das ist ein kleiner Ausschnitt unseres gegenwärtigen Lebens. Viele dieser Themen sind mir auch in der Vergangenheit begegnet.
Sicherlich ist manches auch unter der Masse an neuem und unter der Vielzahl an Informationen verschüttet worden.
Aber nicht alles ist alt, vergraben oder verstaubt. Das ist mir überraschend deutlich geworden. Diese Linien möchte ich nachzeichnen. Diese Kreise möchte ich wahrnehmen und nachklingen lassen.